Eppingen, 2002

Selma-Rosenfeld Realschule

Städtebau

Der Baukörper bildet zur umgebenden Bebauung auf zwei Seiten eine klar definierte, schützende Raumkante und schließt an dieser Stelle das Ensemble öffentlicher Bauten ab. Zur angrenzenden Wohnbebauung entsteht eine klare Zäsur. Proportion und Höhe der vorhandenen Bauten werden im Grundsatz übernommen, jedoch im Detail präziser gefasst.

Gebäude, Erschließung und Organisation

Vom Eingangs- und Pausenhof gelangt man zu einer breiten Eingangsfront, die in den eingeschossigen Eingangsbereich führt. Von dort öffnen sich Durchblicke in den Innenhof. Eingangsbereich, Musiksaal und Schulküche sind als zentrale, flexibel zu nutzende Zonen angeordnet.
Von der Eingangshalle verteilt sich der Schülerstrom direkt oder über das zentral neben der Eingangshalle gelegene Haupttreppenhaus zu den Schulräumen. Zur Direkterschließung zwischen den Geschossen werden die in jedem Flur vorhandenen Fluchttreppenhäuser genutzt.
Die Fachbereiche Natur und Technik und Naturwissenschaften sind zu den westlichen Experimentiergärten und dem Werkhof orientiert. Im Obergeschoss sind Klassenräume und Schulverwaltung untergebracht.

Fassade

Die Transparenz zwischen Innen- und Außenraum ist Programm. Transparenz fördert Kommunikation, die Basis der schulischen Arbeit. Tageslicht, natürliche Werkstoffe, ruhige Farbigkeit und räumliche Klarheit machen das Gebäude zum unverwechselbaren Ort. Ein Ort, der Lehrern und Schülern die Möglichkeit zur Identifikation bietet, ein Ort der Identität schaffen kann.
Die Glasfassade ist als Pfosten-Riegel-Konstruktion in Holz-Aluminium ausgeführt. Lüftungsflügel sind als Holz-Aluminium-Elemente in die Konstruktion eingesetzt. Geschlossene Faserzement-Paneele nehmen im Innenraum vertikal angeordnete Heizkörper auf. Der Sonnenschutz erfolgt über außenliegende Senkrechtmarkisen.
Geschlossene Bereiche, zum Beispiel vor Wandschotten oder im Bereich der Treppenhäuser, sind mit mineralischer Dämmung und vorgehängten, hinterlüfteten Faserzementpaneelen verkleidet.

Tragwerk und Baukonstruktion

Der Hauptbaukörper ist in Massivbauweise errichtet. Die Wände zwischen den Unterrichtsräumen sind als tragende Schotten ausgebildet, die von Flachdecken überspannt werden. Wo die Raumaufteilung dies erfordert, werden Schotten in Stützen aufgelöst. Die eingeschossigen Bereiche Eingang/Musiksaal bzw. Schulküche sind als Stahl-/Holzkonstruktion auf Stahlstützen ausgeführt.

Außenanlagen

Die Rasenflächen sind mit lockeren Baumhainen aus Obstbäumen überstellt. Der Pausenhof ist entsprechend der Struktur des Gebäudes von orthogonal angeordneten Sitzmauern eingefasst. Im westlichen Bereich entstehen mit dem Hof für Werken und Zeichnen und den Experimentier- und Schülergärten vielfältige Möglichkeiten, den Unterricht in den Außenraum zu verlegen.

Projektdaten

Bauherr Stadt Eppingen
Architekt Aldinger Architekten
Planung 1999 – 2000
Bauzeit 2000 – 2002
BGF 5.700 qm
BRI 22.000 cbm
Baukosten 9,5 Mio. €