Juryvorsitzender Prof. Jörg Aldinger stellt in Köln „Neubebauung am Ottoplatz“ vor
Von der „Schäl Sick“ zum Innenstadtgebiet: Der Kölner Stadtteil Deutz soll großstädtischer werden. Dazu trägt bereits jetzt die rasante städtebauliche Entwicklung des Areals rund um die Messe bei. Aber auch die Verdichtung und Neustrukturierung des mobilen Herzes von Deutz, die zentralen Bereiche rund um den Ottoplatz und den Vorplatz des denkmalgeschützten Bahnhofes, rücken in greifbare Nähe. Wesentlicher Bestandteil dieser städtebaulichen Weiterentwicklung soll die „Neubebauung am Ottoplatz“ sein.
Der LVR (Landschaftsverband Rheinland) plant hier nach Abriss des Altbestands eine siebengeschossige Mantelbebauung mit Büroturm als Sitz für seine Verwaltungszentrale. Am 20. 2. 2017 entschied unter dem Vorsitz von Prof. Jörg Aldinger eine 31-köpfige Kommission über die drei besten Entwürfe für das Vorhaben. Im Rahmen des BDA Montagsgesprächs am 24. April gab Prof. Jörg Aldinger Einblicke in den Ablauf der Jurysitzung und erläuterte das Wettbewerbsergebnis anhand der Preisträger-Arbeiten von kadawittfeldarchitektur, Aachen (1. Platz), SAA Schweger Architekten GmbH, Hamburg (2. Platz) und Barkow Leibinger Architekten, Berlin (3. Platz).
Zuvor erklärte BDA Vorstand Reinhard Lepel die komplexe räumliche Situation des Bauareals. Detlef Althoff, LVR-Dezernent Gebäude- und Liegenschaftsmanagement, Umwelt, Energie, RBB, stellte den Bauherrn vor, sprach über die Projektidee sowie Anlass und Ziel des LVR an dieser Stelle das bestehende Hochhaus durch ein neues zu ersetzen und somit zukunftsfähige Arbeitsplätze zu sichern.
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen die Referenten unter der Leitung von Reinhard Lepel gemeinsam mit dem Architekten des Siegerentwurfs Gerd Wittfeld den städtebaulichen Impuls für den Ottoplatz in den Fokus und erörterten die Auswirkung auf das angrenzende Wohnquartier.
Lange Zeit spielte dieser Teil von Deutz eine eher untergeordnete Rolle. Ein weitgehend ungestalteter Raum mit hohem Verkehrsaufkommen, ohne Struktur und Ausrichtung, bestimmte das Stadtbild. Nun erneuert er sich mit großen Schritten. Sichtbar wurden 2015 erste Anfänge mit der aktuellen Platzgestaltung der Berliner Landschaftsarchitekten bbzl. 2016 folgte der Wettbewerb zum Casino, das die Fläche im Osten rahmen wird. Hier steht die finale Entscheidung noch aus.
Das neue Gebäude nach einem Entwurf von kadawittfeldarchitektur, ein 67,5 Meter hoher, schlanker Büroturm samt neu entstehendem Vorplatz, soll den Ottoplatz im Süden nun begrenzen und dem Bahnhof ein angemessenes Pendant gegenüberstellen.